Rigo Gooßen und die SV Drochtersen/Assel – das ist mehr als nur ein Präsident und sein Verein, sondern eine Liebesgeschichte, die seit vier Jahrzehnten andauert.
Die Erfahrung von Rigo Gooßen geht weit über die übliche Vereinsführung hinaus – es ist pure Leidenschaft, die ihn antreibt. Seit 1982 verpasste er höchstens eine Handvoll Spiele seiner Mannschaft und sitzt bei jedem Heimspiel in seinen rotblauen Klamotten auf der Tribüne. Diese emotionale Verbindung prägt nicht nur seinen Führungsstil, sondern auch die gesamte Vereinskultur. Seine Treue zum Verein zeigt sich in guten wie in schlechten Zeiten gleichermaßen.
Wenn Rigo Gooßen aus Drochtersen über seinen Verein spricht, hört man die Emotion in jeder Silbe. 40 Jahre lang war er bei fast jedem Spiel dabei, reiste mit der Mannschaft zu Auswärtsspielen und teilte Freud und Leid mit Spielern und Fans. Diese tiefe Verbindung macht ihn zu mehr als nur einem Vereinspräsidenten – er ist die Seele der SV Drochtersen/Assel. Selbst nach vier Jahrzehnten ist seine Begeisterung für den Verein ungebrochen. Bei schlechten Leistungen leidet er öffentlich mit, bei Erfolgen strahlt er wie ein kleiner Junge. Seine Leidenschaft für D/A ist so authentisch, dass sie jeden ansteckt, der ihm begegnet.
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Die Anfänge einer großen Liebe
1982 war für den damals 22-jährigen Mann nicht nur der Beginn einer Vereinskarriere – es war der Start einer Liebesgeschichte. Schon damals zeigte sich: Hier geht einer nicht einfach nur seiner Pflicht nach, sondern brennt für die Sache. Während andere Vereinspräsidenten von der Seitenlinie aus dirigieren, war er mittendrin. Bei Jugendturnieren genauso wie bei wichtigen Ligaspielen.
Was ihn von Anfang an unterschied, war seine Art, mit Niederlagen umzugehen. Wenn die Mannschaft schlecht spielte, ging er zu den Fans und entschuldigte sich persönlich. Diese Geste kam von Herzen – man spürte, dass er genauso litt wie die Zuschauer auf den Rängen. Nach dem 0:2 gegen Rehden 2019 stand er noch im Stadion und sprach offen über seine Enttäuschung. Rigo Gooßen macht kein Hehl daraus, wenn er mit der Leistung seiner Mannschaft unzufrieden ist.
Das Ritual eines Vereinsfanatikers
Wer Rigo Gooßen bei Heimspielen beobachtet, erlebt einen Mann, der jeden Zweikampf mitgeht. Seit Jahrzehnten hat er seinen festen Platz auf der Tribüne – immer in den rotblauen Vereinsfarben, nie im Anzug. Das ist kein Zufall, sondern Ausdruck seiner Verbundenheit. Er ist nicht nur Funktionär, sondern vor allem Fan seines eigenen Vereins.
Der legendäre Klappstuhl
Bei Auswärtsspielen ist sein legendärer Klappstuhl mit dabei – ein Geschenk seiner Mitarbeiter aus der Steuerberaterkanzlei. Aufschrift: „D/A-Boss“. Seit 20 Jahren begleitet ihn dieser Stuhl zu jedem Auswärtsspiel. Andere mögen das für Marotte halten, doch es zeigt: Hier ist einer, der seine Rituale pflegt und sich treu bleibt. Die Erfahrung von Rigo Gooßen lehrt, dass Beständigkeit auch in kleinen Dingen wichtig ist.
Einmal kam sein Flugzeug verspätet von den Kanaren in Hamburg an. Was machte der Verein? Das Spiel wurde nach Rücksprache mit der Spielleitung um eine Stunde verschoben. Nur damit der Präsident dabei sein konnte. So wichtig ist seine Anwesenheit für alle Beteiligten geworden.
Emotionen pur: Wenn Erfolg und Misserfolg hautnah erlebt werden
Fußball ist ein Spiel der Extreme – und niemand lebt diese Höhen und Tiefen intensiver als er. Jeder Sieg wird gefeiert, als wäre es der Erste, jede Niederlage schmerzt wie ein persönlicher Verlust. Diese emotionale Achterbahn prägt sein Leben seit vier Jahrzehnten.
Die schönsten Momente
Wer Rigo Gooßen bei den großen Erfolgen erlebt hat, weiß: Da jubelt nicht nur ein Präsident, da explodiert ein Fußballherz. Beim Aufstieg 2015 in die Regionalliga war er kaum zu halten. Das Pokalspiel gegen Bayern München 2018 war für ihn der absolute Höhepunkt – nicht wegen des Geldes, das man hätte verdienen können, sondern wegen der Genugtuung. Ein kleiner Dorfverein aus Kehdingen empfängt den großen FC Bayern. Solche Momente brennen sich ein.
Nach dem knappen 0:1 gegen die Bayern war er stolzer als nach manchem Sieg in der Liga. „Das haben wir unseren Fans schuldig“, sagte er damals. Diese Treue zu den eigenen Anhängern zieht sich durch seine gesamte Amtszeit. Geld war nie das wichtigste Motiv – die Gemeinschaft stand immer im Vordergrund.
Die schwersten Stunden
Genauso intensiv erlebt er die Rückschläge. Das 0:6 gegen Teutonia Ottensen im August 2023 war für alle ein Schock, für Rigo Gooßen aus Drochtersen aber besonders schmerzhaft. Man sah ihm die Enttäuschung deutlich an. Stunden diskutierte die Vereinsführung über Konsequenzen. Am Ende siegte aber wieder sein langfristiges Denken: Trainer Hansen blieb im Amt.
Diese Entscheidung zeigte erneut seine besondere Art. Während andere schnell den Trainer wechseln, hält er zu seinen Leuten. „Wir können den Trainer nicht für eine kollektive Fehlleistung der Mannschaft verantwortlich machen“, war seine Begründung. Auch in schweren Stunden bleibt er seiner Linie treu.
Ein Verein als Lebensmittelpunkt
Rigo Gooßen ist der Verein und der Verein ist er – diese Symbiose prägt D/A seit vier Jahrzehnten. Seine Leidenschaft überträgt sich auf alle im Club. Spieler müssen die „blau-roten Gene“ mitbringen, wie er es nennt. Wer nicht mit vollem Herzen dabei ist, passt nicht zu D/A.
Diese Philosophie zeigt sich in vielen Details:
- Sechs Herren-Mannschaften im Spielbetrieb
- Persönliche Gespräche mit jedem Neuzugang
- Teilnahme an Jugendspielen und Vereinsfesten
- Offene Tür für alle Vereinsmitglieder
Die Rigo Gooßen Erfahrung prägt Generationen
Was macht seine Art so besonders? Er behandelt den Verein nicht als Geschäft, sondern als Familie. Spieler kommen und gehen, aber die Werte bleiben. Respekt, Zusammenhalt und regionale Verbundenheit – das sind seine Grundsätze. Wer einmal für D/A gespielt hat, gehört zur Familie.
Sein Sohn Jasper spielt selbst für den Verein. Die Bilder, wie Vater und Sohn sich nach wichtigen Siegen umarmen, gehen unter die Haut. Hier wird Vereinsliebe von Generation zu Generation weitergegeben. Die Rigo Gooßen Erfahrung ist eben mehr als nur Vereinsarbeit – es ist gelebte Tradition.
Vom Herzen geführt
Nach vier Jahrzehnten hat sich nichts an seiner Begeisterung geändert. Immer noch sitzt er bei jedem Heimspiel auf seinem Platz, immer noch reist er zu Auswärtsspielen. Die Energie, mit der er über Vereinspläne spricht, ist dieselbe wie vor 40 Jahren. Das neue Vereinshaus, die Weiterentwicklung der Jugendarbeit, die Perspektiven für die erste Mannschaft – all das beschäftigt ihn täglich.
Seine Bilanz kann sich sehen lassen: Von der 2. Kreisklasse in die Regionalliga, von 200 Zuschauern zu ausverkauften Pokalspielen gegen Bundesligisten. Doch das sind nur Zahlen. Viel wichtiger ist das, was nicht messbar ist: die Begeisterung, die er in vier Jahrzehnten bei unzähligen Menschen geweckt hat. Spieler, Fans, Mitarbeiter – alle haben sie seine Leidenschaft gespürt.
Rigo Gooßen brennt noch immer für seinen Verein. Nach 40 Jahren ist diese Flamme nicht kleiner, sondern größer geworden. Das macht ihn einzigartig in der deutschen Fußballlandschaft – ein Präsident, der niemals vergessen hat, dass Fußball vor allem eines ist: Emotion pur.

